Polen als Vermittler zwischen Mitteleuropa und Russland
Leseprobe aus einer Vortragsnachschrift vom 25.4. 2015 in Marburg
Verehrte Anwesende, liebe Freunde,
ich bin dankbar, dass ich hier die Gelegenheit habe, Ihnen unseren unmittelbaren östlichen Nachbarn Polen ein wenig näher zu bringen. Polen ist uns ja in Vielem noch immer recht unbekannt …... Wenn wir versuchen, heute den Schleier des Verborgenen bei dieser ´terra inkognita´ etwas zu lüften, dann wird dies sicherlich nur ansatzweise möglich sein. Ich habe aber die Hoffnung, dass es uns gelingen wird, die Rolle Polens als Vermittler zwischen den Kultur tragenden Kräften der Gegenwart und denjenigen der Zukunft durchleuchten zu lassen.
Ein Sprachbeispiel
….... Weil wir uns in diesem Vortrag ja vor allem mit Aspekten von Zukünftigen befassen wollen, möchte ich Ihnen das Wort „Zukunft“ in den drei Sprachen vorstellen und Ihnen mithilfe einer lautlichen Charakterisierung ein Gefühl für das vermitteln, was dabei ein Deutscher, ein Pole und ein Russe seelisch-geistig erlebt. Dieses kleine Beispiel wird uns deutlich zeigen, wie unterschiedlich das innere Wahrbild von Zukunft bei den beteiligten Völkern ist.
In der Lautierung des deutschen Wortes „Zukunft“ ….... ist zu spüren: „Zukunft“ ist nicht nur im Allgemeinen, sondern im ganz konkreten Bewusstsein des Sprechenden angekommen und erfasst. …... Im polnischen „Przyszłość” ....... können wir konstatieren: Das ganze Wort vermittelt den Eindruck als wolle der Pole über das geistig Unbekannte und die Tiefen der „Zukunft“ irgendwie hinweg Hüpfen und alles nur ganz leicht berühren. ….... Im russischen „Budushcheye“ …..... lässt sich der russische Mensch von dem, was da aus der Zukunft auf ihn zukommt zwar beeindrucken, verliert am Ende aber doch nicht seine Selbstbehauptungskraft ihr gegenüber.
Zusammenfassend können wir sagen: Für den Deutschen bedeutet „Zukunft“ etwas, der er sich zuerst vorsichtig annähert, sie letztlich aber innerlich wie auch äußerlich geistig durchdringt und ergreift. Im polnischen Wort „Zukunft“ spürt man von Beginn an die allgemeine Leichtigkeit, mit der sie entgegen genommen wird. Der Pole behauptet sich darin vom Anfang bis zum Ende, fast so, als nähme er sie wie eine Normalität, der er doch nicht ausweichen kann. Für den Russen bedeutet „Zukunft“ etwas, was man vorsichtig in sein Inneres aufnimmt, und es dabei schafft, sein Selbst nicht zu verlieren.
Lassen wir uns von diesen Seelengesten bei unseren weiteren Ausführungen begleiten und konstatieren besonders in Bezug auf den Polen: Mit der Positivität und unerschütterlichen Schwerelosigkeit mit der er seiner „Zukunft“ entgegen geht, wird es ihm gelingen, seine Zukunftsrolle zwischen Mitte und Osten zu erfüllen. Während Deutsche und Russen mit einem gewissen Respekt dem Zukünftigen entgegen gehen, nimmt der Pole das Kommende mit ungebrochener Aufmerksamkeit und Aktivität entgegen. Man spürt, wie er mit seinem östlichen und seinem westlichen Ohr auf alles lauscht, was da aus beiden Richtungen herübertönt. …............
Die innere Qualität des „Ausgespannt-Seins“
Polens Eintreten in die europäische Geschichte erfolgte relativ spät, erst an der Schwelle des ersten Jahrtausends. Die Reichsgründung Karls des Großen lag schon mehr als 150 Jahre zurück. So gesehen ist Polen aus dem Blickwinkel der damals maßgeblichen Völker Europas eine Spätgeburt. Es wird durch die christliche Heirat und die unblutige Taufe des gesamten Volkes aus seiner kindlichen Traumwelt jenseits der bekannten Welt heraus gerissen und unmittelbar und übergangslos auf die Bühne der Welt gestellt. Seine mythologischen Urbilder, von denen heute fast alles vergessen ist, gehen verloren und so braucht und sucht es von Beginn an eine neue Hülle. Die alte, heidnische Mythologie, die bisher Schutz und Umhüllung war, ist verglüht.
Das polnische Volk beginnt nun seinen Mythenschatz durch die neuen Bilder, die ihm aus dem Christentum zufließen zu ersetzen. Vor allem alles, was mit dem überirdisch-mütterlichen Element der Jungfrau und Gottesmutter Maria zusammenhängt, bildet sich jetzt zur neuen Schutzhülle. Mit dem Mutter-Gottes-Bild verbindet sich die Seele des Polen aufs Innigste und so wird ihm Maria Schutzengel, Inspirator und Lebensbegleiter in einem. Mit dieser neuen Kraftquelle ist ein Teil der polnischen Seelenkräfte von nun an dauerhaft umschlossen. Ja die Mutter-Gottes-Verehrung verbreitet sich bereits in den ersten Jahrhunderten überaus schnell über ganz Polen und geht sogar so weit, dass Maria im 17. Jahrhundert durch den polnischen König real zur Königin erhoben und gekrönt wird. Seitdem trägt sie in Polen den offiziellen Titel „Königin der polnischen Krone“.
Die 1000 Jahre polnisch-europäischer Geschichte sind also mehr oder weniger stark geprägt durch das Phänomen der Marienverehrung. Diese aber ist, wie wir bereits verstanden haben, nicht vor allem als eine katholisch motivierte, religiöse Hingabe zu begreifen, sondern vor allem als eine Art von individueller und volksmäßiger Rückversicherung. Was meine ich damit? Unbewusst hat sich das polnische Volk damit eine neue unsichtbare Nabelschnur zur himmlischen Welt geschaffen, mit der der Verlust der Mythologie ausgeglichen wurde. Als Konsequenz bedeutet das, dass jeder Pole immerfort mit einem Teil seiner seelischen Kräfte und Fähigkeiten in eben dieser höheren Mariensphäre anwesend und verankert ist. Mit seinem anderen Seelenteil aber muss er sich in die irdischen Verhältnissen stellen. Au diese Weise steht der polnische Mensch seelisch-geistig in einem dauerhaften Spannungsverhältnis zwischen Himmelskräften und Erdennotwendigkeiten.
Diese Tatsache wirkt sich jetzt im konkreten Geschichtsverlauf in zweifacher Weise aus. So wird der Pole auf der einen Seite beständig mit weitreichenden geistigen Einsichten inspiriert, die er dann andererseits versucht, unmittelbar in den irdischen Lebensverhältnissen zu realisieren. Auf diese Weise entstehen im Laufe der polnischen Geschichte weit vorauseilende, zukunftsweisende Sozialimpulse, von denen später noch zu sprechen sein wird. Diese Impulse wirken aber aufgrund der noch nicht genügend reifen und vorbereiteten Erden- und Menschenverhältnisse meist wie gesellschaftliche Frühgeburten und brechen nach mehr oder weniger kurzen Zeiträumen in sich zusammen.
Im Ausgespannt-Sein seiner inneren Kräfte ist die Seele des Polen beständig bis zum Zerreißen gespannt. Dieser seelisch-geistige Dauerspagat pulsiert zwischen ganz weit geöffnet und Zusammenbruch. Die Folge sind Epochen voller Genialität und gelebter sozialer Zukunft im Wechsel mit sozialem Chaos bis hin zur territorialen Zersplitterung. ….............
Polens Übungsfelder für Zukünftiges
…..... Eine der ersten Besonderheiten in Polens Geschichte stellt das schon seit dem frühen 15. Jahrhundert auftauchende Recht des „Liberum Veto“ dar. Sein eigentlicher Ursprung ist unklar, aber spätestens ab dem 16. Jahrhundert gehört es zum festen Bestandteil der polnischen Adelsrepublik und seiner Reichstage. Es ist ein Individualrecht und rechnet mit der persönlichen Verantwortlichkeit dessen, der dieses Recht besitzt. Wer es anwendet, verhindert nicht nur einen Beschluss, sondern lässt einen ganzen Reichstag platzen, so dass er sich ergebnislos auflösen muss. Im Umkehrschluss bedeutet dieses Recht die Notwendigkeit zu einstimmigen Beschlüssen zu kommen. Man muss dieses Recht zu diesem Zeitpunkt sicherlich eine parlamentarische Frühgeburt nennen, denn es ist ein sehr zukünftiges Recht, ein Recht, welches von seinem Besitzer ein Höchstmaß an Toleranz, Einsicht und Verständnis für den Standpunkt des Anderen erfordert, ein Recht also, was die Überwindung des Egoismus als unabdingbare Voraussetzung hat. In dem Moment, wo der Einzelne sich auf einen egoistischen Standpunkt zurückzieht, sich vielleicht sogar durch Äußerlichkeiten bestechlich macht, wird es zu einer alles blockierenden Waffe.
Fast dreihundert Jahre lang sind die Polen mit diesem Recht erfolgreich umgegangen, d.h. es gab immer einstimmige Beschlüsse. Ab dem 18. Jahrhundert allerdings wird es zunehmend angewendet, so dass teilweise über Jahrzehnte hinweg Reichstage blockiert werden und durch die Beschlussunfähigkeit gesellschaftlicher Stillstand und inneres Chaos eintreten. …......
Am Vorabend der dritten und endgültigen polnischen Teilung, tagte von 1788 bis 1792 der sogenannte ´Große Reichstag´ und verabschiedete am 3. Mai 1791 die erste schriftlich fixierte Verfassung Europas. Sie ist damit 4 Monate älter als die französische. Eine Verfassung ist ein gesellschaftlicher Konsens, durch den eine soziale Gemeinschaft die Bedingungen ihres Zusammenlebens festschreibt. Dabei bilden die Persönlichkeitsrechte des Menschen einen essentiellen Kern. ….......... Uns interessiert insbesondere der letzte Paragraf dieser Verfassung. Dort wurde die Gültigkeit und Dauer festgelegt auf 25 Jahre mit dem Auftrag, sie danach gegebenenfalls anzupassen, weiter zu entwickeln oder einfach nur neu zu verabschieden. Diese Festlegung, die es meines Wissens heute in keiner Verfassung der Welt gibt, spiegelt die Idee von einem ´dynamischen Recht´ wieder. Recht ist in diesem Sinne kein einmaliger Bewusstseinsakt, sondern ein permanent fortschreitender Prozess. Mit diesem Paragrafen stellt man die Rechtsschöpfung wieder auf die Füße. Nicht die fortschreitenden Verhältnisse zwingen uns zu Korrekturen und Ergänzungen, so wie heute üblich, sondern im Vorgriff werden aktiv unsere Rechtsräume gestaltet. …......
Der polnischen Verfassung war aber nur eine Lebensdauer von 4 Jahren vergönnt. Dann wurde sie in die Mülltonne der Geschichte entsorgt, weil sie durch die Liquidierung des polnischen Staates obsolet wurde. Die Polen selbst haben sie nach der staatlichen Wiedergeburt 1918/21 weitestgehend vergessen.
Wenden wir uns noch einem dritten polnischen Zukunftsinstrument zu. Ich meine das Ringen zweier Völker um Gemeinsamkeit, die kaum verschiedener hätten sein können, und sich letztlich doch zu einer Union vereinigten. Gemeint ist die Polnisch-Litauischen Union. Ende des 14. Jahrhundert kam es durch Heirat zu einer dynastischen Zusammenführung der beiden Völker Polen und Litauen. Sprache, Religion, Führungsstil, Aufgabenstellungen, Selbstverständnis des Adels und unterschiedliche nachbarliche Orientierung von beiden Völkern lagen so weit auseinander, das ein gegenseitiges Verständnis auf den ersten Blick kaum denkbar erschien. Um so erstaunlicher ist es, wie lautlos, kontinuierlich, beinahe reibungslos und vor allem ohne Blutvergießen und Unterdrückung der Weg zu einer gemeinschaftlichen Vereinigung beschritten wurde. Im Laufe von 6 Generationen entstand ein realer Gemeinschaftsstaat, sodass beide Völker ab dem 16. Jahrhundert sich aus „zwei Staaten und Völkern zu einer unteilbaren, gemeinsamen Republik zusammenfügten“.
Diese Union hat eine mehr als 400-jährige Lebensfähigkeit bewiesen und wurde erst am Ende des 18. Jahrhunderts durch ihre fremdstaatliche Liquidierung im Zuge der Teilungen gesprengt. Europa kennt keinen auch nur annähernd so dauerhaften Zusammenschluss zweier Völker über ein solch langen Zeitraum. Was die Völker Polen und Litauen im Zusammenspiel mit Ruthenen (Ukrainern) und Weißrussen in dieser Zeit auf friedlichem Weg geschafft haben, ist vorbildlich für ein Zusammenleben von Völkern in der Zukunft. Gerade in einer Zeit wie der unsrigen, wo sich vieles reduziert auf die eigene Nationalität und Eigenständigkeit und Konfrontation allenthalben lauern, lohnt ein vertiefender Blick auf dieses Geschehen. …....
Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit
Das Liberum Veto, die erste Verfassung und die Union als die drei dargestellten polnischen Qualitäten zeigen zweifelsohne deutliche Anklänge an die Losungsworte der französischen Revolution: Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit. Durch sie formulierten sich die Zukunftsziele einer sozialen Gemeinschaft, die gebaut ist auf der freien Persönlichkeit. Und das Liberum Veto kann im höchsten Maße das Werkzeug freier Menschen sein beim Gestalten eines selbstbewussten Gemeinwesens der Zukunft. Diese Freiheitssphäre muss korrespondieren mit der Idee eines sich dynamisch wandelnden und anpassenden Rechts, so wie es im letzten Paragrafen der Verfassung von 1793 aufleuchtete. Zur Gleichheitssphäre gesellte sich dann noch die Brüderlichkeit, die die beiden Völker Polen und Litauen in der Verbindungskraft ihrer mehrhundertjährigen Union beispielgebend vorgelebt haben:
´Liberum Veto´ der freie Mensch FREIHEIT
´Verfassung von 1793´ das dynamisches Recht GLEICHHEIT
´polnisch-litauische Union´ Verbindungskraft BRÜDERLICHKEIT
Polens Teilungen als Brückenimpulse
Wir haben bereits angedeutet, dass es für das polnische Volk in der Polarität von Geist inspiriertem Seelenleben durch das Lauschen auf die Impulse der ´Heiligen Maria´ und den Versuchen ihrer irdischen Verwirklichungen, immer wieder zum Überspannen des Bogens gekommen ist. Soziale Verwerfungen, Spaltungen bis hin zur staatlichen Liquidierung waren die Folgen. Auf den ersten Blick betrachtet, empfindet der heutige Pole diese als schmach- und leidvoll. Sicherlich zu Recht! Wenn wir aber tiefer dringen und auch die weniger augenfälligen Impulse aus diesen Zeiten wahrnehmen, dann sind es gerade diese Epochen, die das polnische Volk für seine Zukunftsaufgabe als Brückenbildner aufs Beste vorbereiten.
Äußerlicher Auslöser der ersten Teilungszeit im 12. Jahrhundert war das sogenannte Senioratstestament. Der polnische König hatte dadurch die Aufteilung seines Reiches unter seine vier ältesten Söhne bestimmt. Er hatte sein halbes Leben im Bruderkrieg um die Krone verbracht und wollte mit dieser Aufteilung der Macht friedensstiftend und versöhnend wirken. ….. Aber genau das Gegenteil trat ein, und so versank das viergeteilte Polen in den folgenden 200 Jahren in territoriale Zersplitterung und heftigste innere Kämpfe um die Vorherrschaft.
In dieses äußere Zerrissensein und Gegeneinander fällt ab Mitte des 13. Jahrhunderts ein wichtiger Kulturimpuls. Der schlesische Herzog, der während seiner ritterlichen Lehrjahre u.a. den Sängerkrieg auf der Wartburg erlebt und dabei die kulturelle Rückständigkeit seines Volkes schmerzhaft erfahren hatte, forderte deutsche Bauern, Handwerker, Kaufleute und Mönche auf zur Besiedelung und Kultivierung der weitgehend noch unerschlossenen polnischen Wälder. Die Ostbesiedelung mit Kloster- und Städtegründungen ließ bald die kleinen Flecken zu ansehnlichen Städten wachsen, in denen sich Handwerkszünfte und Kaufleute nach deutschem Stadtrecht organisierten. Es war dies der Beginn einer kulturellen Impulsierung und Durchmischung von polnischen und deutschen Elementen. Bis dahin galten die Polen trotz ihrer schon sieben Generationen währenden europäischen Entwicklung als ein weitgehend unbekanntes Volk, was sich ´in den dunklen Wäldern jenseits der Oder verlor´. ….......
Nach dem Wiedererstarken Polens insbesondere im 16. Jahrhundert setzt ein kontinuierlicher Niedergang ein. So kommt es Ende des 18. Jahrhunderts zur zweiten Epoche polnischer Zerrissenheit Sie dauert mehr als vier Generationen und endet erst mit dem Ende des 1. Weltkriegs. Diesmal wird das polnische Staatswesen komplett von der europäischen Landkarte getilgt, weil Preußen, Russland und Österreich das Land unter sich aufteilen. Dieser staatliche aber nicht volksmäßige Nulldurchgang bringt genau wie bei der ersten Zersplitterung eine Gegenbewegung in Gang, die den Polen ein unbewusstes Übungsfeld zur Entwicklung zukünftiger Fähigkeiten eröffnet.
Es vergehen aber mehr als zwei Generationen unter fremden Staatlichkeiten bevor sich die Polen allmählich beginnen auf die Besonderheiten in den jeweiligen Teilbereichen einzustellen. Eine zunehmend restriktivere preußische Wirtschaftspolitik gegenüber der polnischen Minderheit zwingt diese zu einem aktiven, innovativen ´Undercover-Wirtschaften´. Den Russland-Polen dagegen werden in zunehmenden Maße ihre kulturellen und sprachlichen Wurzeln genommen, sodass es wie ein geistiger Gegenschlag erscheint, dass genau in dieser Zeit die größten Persönlichkeiten des polnischen Geisteslebens die Weltenbühne betreten. Die Österreich-Polen sind die wirtschaftlich Rückständigsten, aber durch die Wiener Politik der „langen Leine“ können sie sich weitestgehend frei im sozialen und politischen Leben entfalten.
Die drei Teilbereiche zusammen geschaut, zeigt sich eine erstaunliche Entwicklung:
1. Der preußische Pole erwarb eine kreative, innovative und schlagkräftige Wirtschaftskompetenz!
2. Die Polen des Vielvölkerstaates Österreich beteiligten sich höchst aktiv und erfolgreich am politischen Leben Wiens und stellten
u. a. mehrere Jahre den Ministerpräsidenten im Wiener Kabinett. Hier wurde politische Kompetenz erworben!
3. Im russischen Teil entsteht dann das, was wir mit Fug und Recht das Erwachen zu einer eigenen polnischen Geistigkeit nennen
dürfen. Die großen Dichter, die großen Philosophen und die Wissenschaftler und Komponisten wie Curie und Chopin, führen
Polens Geistesleben zu einer nie vorher dagewesenen und bis heute unerreichten Höhe. Hier wurde höchste geistige Kompetenz
erworben!
Der Verlust der Staatlichkeit und die dreifache Integration in andere staatliche Ordnungen hatten einerseits das polnische Volk in die Heimatlosigkeit gestoßen, ihm andererseits aber ein Übungsfeld bereit gestellt für das Erlernen der drei entscheidenden Sozialimpulse eines Gemeinwesens der Zukunft. …......